Dienstag, 18. April 2017

Blogtour Angel's Guardian von Madison Clark



Blogtour Angel's Guardian von Madison Clark



Von mir bekommt ihr heute einen Einblick zu den Themen Bisexuelle, Schwule und Lesben.

Was versteht man unter Bisexuelle/Bisexualität? 

Als Bisexualität (eigentlich „Ambisexualität“, nach der lateinischen Vorsilbe bi- für „zwei“) bezeichnet man die sexuelle Orientierung oder Neigung, sich sowohl zu Frauen als auch zu Männern emotional oder sexuell hingezogen zu fühlen. Als Kurzform ist das Adjektiv bi gebräuchlich. Es werden in der Regel nur solche Menschen als bisexuell bezeichnet, die mit Männern und Frauen sexuelle Beziehungen oder Partnerschaften einzugehen bereit sind, obwohl dies keinerlei Aussage über das Vorhandensein dieser Orientierung macht.

Begriffswandel:

Als Bisexualität wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts das Vorhandensein von zweierlei Geschlechtsmerkmalen an einem Individuum betrachtet, was man heute als Hermaphroditismus, Zwittertum oder Intersexualität einordnen würde. Die These der konstitutionellen Bisexualität geht darüber hinaus davon aus, dass dies der normale Entwicklungsprozess der menschlichen Sexualität und Geschlechtsentwicklung sei. Jede Anlage sei vorhanden; in der Regel würde sich jedoch ein binäres Geschlechtsmerkmal weiterentwickeln, während das andere rudimentär vorhanden bleibe. Für den Menschen werden die Geschlechtschromosomen (Gonosom) als für diese Entwicklung bestimmende Erbanlage von der Genetik angesehen.
Dieses entwicklungsbiologische Begriffsverständnis wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts von einer Auffassung verdrängt, die sowohl in der Wissenschaft als auch in der Umgangssprache eine sexuelle bzw. erotische Ausrichtung beschreibt. Infolge der patriarchalen Grundlage und Strukturen vieler vormoderner Gesellschaften sind verlässliche historische Aussagen oft auf die Sexualität von Männern beschränkt. Eine literarische Bewegung, die weibliche Interessen widerspiegelte, entstand erst später. Die Liebe zwischen zwei Freundinnen bildete dabei eines der populärsten Themen. Manifeste sexuelle Beziehungen blieben aber wegen ihrer gesellschaftlichen Anstößigkeit grundsätzlich ausgespart. Stattdessen war romantisierend zum Beispiel im Europa des 18. Jahrhunderts von der Freundschaft oder „Seelenverwandtschaft“ zwischen zwei Frauen die Rede, die auch durch die Heirat mit einem Mann nicht unterbrochen werden konnte. Etwas anders verhielt es sich in der arabischen Welt, wenn die Lebenswelt von Frauen ausnahmsweise einmal in den Fokus der Literatur geriet.

Sigmund Freud stellte 1915 die These auf, dass die ursprüngliche Anlage des Menschen bisexuell sei.
„Der Psychoanalyse erscheint […] die Unabhängigkeit der Objektwahl vom Geschlecht des Objektes, die gleich freie Verfügung über männliche und weibliche Objekte, wie sie im Kindesalter, in primitiven Zuständen und frühhistorischen Zeiten zu beobachten ist, als das Ursprüngliche, aus dem sich durch Einschränkung nach der einen oder der anderen Seite der normale [d. h. heterosexuelle] wie der Inversionstypus [d. h. der homosexuelle] entwickeln. Im Sinne der Psychoanalyse ist also auch das ausschließliche sexuelle Interesse des Mannes für das Weib ein der Aufklärung bedürftiges Problem und keine Selbstverständlichkeit […]“
Freud hat sich allerdings nie klar zu den Ursachen dieser „Einschränkung“ geäußert. In anderen Schriften, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ödipuskomplex, scheint er Heterosexualität als eine ursprüngliche Anlage zumindest des Mannes, Homosexualität dagegen als eine durch bestimmte familiäre Konstellationen verursachte Abweichung anzunehmen. Noch bis in die siebziger Jahre hinein wurde von vielen Psychoanalytikern die Bisexualitätsthese nicht diskutiert und Homosexualität als psychische Krankheit angesehen.

Was versteht man unter Schwul/Homosexualität? 

Das Wort schwul ist das weitestverbreitete deutsche Synonym für homosexuell und bezeichnet üblicherweise die männliche Homosexualität. Immer häufiger wird es im öffentlichen Sprachgebrauch und in der Schriftsprache verwendet, in einigen Wörterbüchern ist es als umgangssprachlich und als Eigenbezeichnung markiert. Vor allem in der Vergangenheit wurde es auch für weibliche Homosexualität verwendet. Heute wird für diese meist das Adjektiv lesbisch benutzt. Mit schwul wird häufig auch bezeichnet, was charakteristisch für Schwule und deren Interessen bestimmt ist oder was diesen zugeordnet wird. (Beispiele: „schwule Zeitschrift“, „schwule Bar“ „schwules Lokal“, „schwule Sauna“). In diesen Zusammenhängen hat der Begriff vor allem einen kulturellen bzw. gesellschaftlichen Bezug und ist nicht auf einen sexuellen Kontext begrenzt.
Durch Substantivierung existiert als Personenbezeichnung Schwuler (der Schwule) und als Zustand das Schwulsein sowie die eher selten verwendete Schwulheit. Verben, die sich von schwul ableiten, werden vor allem in der Schriftsprache selten verwendet.
Vor allem in der Jugendsprache findet sich schwul inzwischen auch als allgemein abwertendes Adjektiv für Gegenstände und Sachverhalte, die keinen direkten Bezug auf Homosexualität oder vermeintliche Unmännlichkeit haben. Diese Verwendungen mit negativer Konnotation können sich vor allem bei ungeouteten oder erst vor kurzem geouteten Jugendlichen hemmend oder negativ auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken, manche lehnen auch den Begriff aus diesem Grund als Selbstbezeichnung ab. Der Duden empfiehlt, diese diskriminierende Verwendung auch in der Umgangssprache zu vermeiden, und Menschen, die sich gegen Diskriminierung und Homophobie einsetzen, thematisieren dies jetzt vermehrt.
Schwul wird mit gay ins Englische übersetzt. In der Gegenrichtung ist zu beachten, dass gay Lesben eher mit einschließt, als dies in der deutschen Sprache der Fall ist. Beispielsweise ist die englische Bezeichnung „gay women“ korrekt, und Begriffe wie „Gay Pride“ und „gay people“ beziehen sich nicht nur auf Schwule, sondern auch auf Lesben.

Der Schweizer Politiker Moritz Leuenberger sprach 2001 in seiner damaligen Funktion als Bundespräsident beim Christopher Street Day in Zürich:
„Ihrer Beharrlichkeit ist es zum Beispiel zu verdanken, dass ich heute die Worte ‚schwul‘ oder ‚lesbisch‘ viel leichter über die Lippen bringe. In meiner Jugend waren dies obszöne Schimpfworte, und ich wunderte mich später darüber, dass Sie sich nicht einen anderen, weniger belasteten Namen geben.
Heute muss ich Sie dazu beglückwünschen. Sie sind auf diese Weise zwar den schmerzlicheren Weg gegangen; aber Sie haben etwas in Bewegung gebracht.
Sie haben Schimpf und Schande auf sich genommen, aber Sie sind daran, die Worte ‚schwul‘ und ‚lesbisch‘ salonfähig zu machen (salonfähig waren sie zwar noch rasch einmal; ich meine inhaltlich akzeptiert). Sie hätten auf eine politisch korrekte Bezeichnung ausweichen können – etwas Lateinisches oder Griechisches vielleicht? [Es folgen Beispiele der Euphemismus-Tretmühle]“
– Moritz Leuenberger: Christopher Street Day in Zürich, 2001

Was versteht man unter Lesben/Lesbisch? 

Das Adjektiv lesbisch (Substantiv: Lesbe, heute selten verwendet Lesbierin), eigentlich „zu Lesbos gehörig“, bezeichnet üblicherweise homosexuelle Frauen. Die wissenschaftliche Bezeichnung „homosexuell“ wird von vielen gleichgeschlechtlich orientierten Frauen wegen der Reduktion ihrer Empfindungen auf Sexualität abgelehnt, da lesbische Lebensweise neben Sexualität auch die emotionale Zuwendung sowie den Wunsch nach partnerschaftlicher Bindung beinhalte oder beinhalten könne.

„Lesbisch sein“ in der heutigen Trivialkultur

Seit den 1990er Jahren werden lesbische Frauen auch in Filmen und Serien dargestellt. Beispiele hierfür sind Fernsehserien wie Dark Angel (2000–2002) mit der Figur Original Cindy, Queer as Folk (2000–2005), Berlin, Berlin (2002–2005) mit Rosalie, der besten Freundin der Hauptfigur Lolle, Friends (1994–2004) mit mehreren lesbischen Figuren, unter anderem Ross' Ehefrau Carol, die sich in ihre beste Freundin verliebt, oder Ellen (1994–2001) mit der Schauspielerin Ellen DeGeneres, die sich gleichzeitig mit ihrer Serienfigur Ende der 1990er Jahre outete. Mit The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben, das 2006 im deutschen Fernsehen anlief, gibt es eine vollständig lesbische Serie. Dennoch sind Lesben im Fernsehen nach wie vor Sonderfiguren. Die meisten von ihnen sind jung, entsprechen etablierten Schönheitsidealen und sind beruflich erfolgreich.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lesbisch

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